Das Geheimnis der Karten
Der Mensch in seinen Seelennöten
Greift manchesmal zu Schmerzenstöter
Und wendet sich um dies zu ändern
An Frauen, die in Karten blättern.
Die Wahrsagerei ist mit Verlaub
ein Zeitvertreib, man weiß genau.
Mit Lenormand und auch Tarot
erhofft man sich das Seelenwohl.
Der Fuchs, der Bär und auch der Weg
Darüber noch der Turm gelegt
Ergeben richtig kombiniert
Den Hinweis für dich optimiert.
Am Rand liegen dann die Schicksalskarten
Du musst den Sinn nur dann erraten
Erfährst von Liebe und Verrat
Bekommst so manchen guten Rat.
Am End bedankst du dich beglückt
Kehrst freudvoll in dein ICH zurück.
Doch klar ahnt man im Zeitenlauf
Der Zukunftsblick zerstiebt in Rauch.
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Der Maulwurf Paul
Mein Garten einst schön an zu sehen
Ist heute kaum mehr zu begehen.
Ein Maulwurf, ich geb ihm den Namen Paul
gräbt hingebungsvoll in seinem Bau.
Mit jedem Tag, ich kann´s kaum glauben
Erhöhen sich die Hügelhauben.
Sieh da, der Pauli drängelt sich ganz keck
Nun auch schon ins Rosenbeet.
Den Paul, den würd ich gern erwürgen, i
hm seine Lebenszeit verkürzen.
Allein er bringt mir frische Erde.
Mit Topf und Schaufel in der Hand
Hab ich der Hügel Sinn erkannt.
Eine Amaryllis in seine Erde gepflanzt
erblüht bei mir in vollem Glanz.
Nicht länger tracht ich dir nach dem Leben
Hab deine Verfolgung aufgegeben.
Du niedlicher kleiner Gartenumgräber
Sollst unbehelligt bei mir weiter leben.
Lamento im Garten
Zwei Stare sitzen am Spalier.
Der eine fragt: "Wie geht es dir?"
"Ach", klagt der Star, es ist nun klar
das Futter wird auch hier nun rar.
Da schau, da vorne im Geäst harren zwei Amseln und ein Specht.
Ich muss um meine Frau mich sorgen,
sie sitzt im Nest, ist ganz verborgen.
Braucht um den Nachwuchs aufzuziehn
Insekten, Heuschrecken und Bienen.
Und dort auf dem Hollunderstrauch,
hängen zwar Futtersäcke auch,
doch streiten hier vermehrt die Spatzen,
die unentwegt mit andren schwatzen,
und unten schleicht braun schwarz gefleckt
die Nachbarkatze um die Eck.
Jetzt sitzen auch noch Menschen dort.
Sie schlürfen Drinks, in einem fort
statt aufzustehen und reinzugehen
suchen´s im Garten unsre Nähen.
Ich glaub es nicht, das kann nicht sein!
Jetzt eilt ein Hund auch noch vorbei.
Er sieht die Katz, bellt laut und springt,
die Mieze mit der Fassung ringt,
geduckt schleicht sie nach Raubtierart,
lautlos durchs Gras, leckt sich den Bart.
Oh weh, nun hat sie uns entdeckt,
mir reicht´s, mir ist das zu viel Schreck.
Gehab dich wohl, ich treff dich wieder
vielleicht dort ob´n auf Nachbars Flieder." © SDR